ÖH zieht Jahresbilanz zur Halbzeit der Funktionsperiode
Vor fast genau einem Jahr, am 23. Juni 2023 wurde das Vorsitzteam der Österreichischen Hochschüler_innenschaft (ÖH) gewählt. In den vergangenen 12 Monaten widmete sich das ÖH-Vorsitzteam den großen Herausforderungen in Hochschul- und Allgemeinpolitik. Zur Halbzeit der Funktionsperiode blickt der Vorsitz auf die Erfolge und Projekte des vergangenen Jahres zurück. Im hochschulpolitischen Bereich waren wir mit einer UG-Novelle konfrontiert, die auf unseren Druck beim Lehramt Schritte in die richtige Richtung gesetzt hat, jedoch auch viele Probleme wie Zugangsbeschränkungen bei Master- sowie Doktoratsstudien und weitere Hürden für Drittstaatstudierende gebracht hat
, betont Sarah Rossmann aus dem ÖH-Vorsitzteam.
Positiv blickt Rossmann auf das klimapolitische Engagement der ÖH zurück: Mit der Ringvorlesung ‘Campus of Change’ haben wir gemeinsam mit dem UniNEtZ Studierenden die Möglichkeit geboten, sich im Rahmen ihres Studiums intensiv mit der Klimakrise auseinanderzusetzen und einen wichtigen akademischen Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise zu leisten.
Die dramatische Teuerung ist immer noch eine große Belastung für viele Studierende. Besonders herauszuheben ist hier die akute Wohnungskrise, die von Seiten der Politik auch unzureichend bekämpft wird. Die ÖH hat deshalb einen besonderen Fokus auf das Thema Wohnen gesetzt. Dazu fasst Nina Mathies aus dem ÖH-Vorsitzteam zusammen: Im Rahmen unserer Kampagne ‘Und wie wohnst du?’ haben uns eine Tour durch die Hochschulstädte Österreichs und eine Studie gemeinsam mit der Arbeiter_innenkammer klar gezeigt hat, dass unsere wohnpolitischen Forderungen aktuell und dringend sind. Es braucht nämlich weiterhin dringend Maßnahmen wie einen echten Mietpreisdeckel und das Ende von befristeten Mietverträgen!
Die multiplen Krisen haben auch den Bedarf nach psychotherapeutischer Unterstützung stark erhöht. Auch hier ist die ÖH aktiv geworden: Mit November 2023 haben wir das Angebot der ÖH Helpline massiv ausgebaut und seither eine Steigerung von 300% bei den Beratungen registriert,
erläutert Mathies.
Um Studierende auch finanziell zu entlasten, konnte die ÖH in Verhandlungen mit dem Ministerium nun erreichen, dass der Mensenbonus für Studierende verdoppelt wird. Künftig wird also Studierenden, die Studienbeihilfe beziehen, jedes geförderte Menü um 2 Euro vergünstigt. Alle Studierenden müssen sich das Essen in der Mensa leisten können!
, fordert Simon Neuhold aus dem ÖH-Vorsitzteam.
Auch der massive Rechtsruck in Österreich wie ganz Europa beschäftigt die Studierenden. Mit Bildungsangeboten wie dem Antifa-Seminar im Mai oder der Broschüre und dem Dokumentarfilm zur Aufarbeitung der faschistischen Geschichte Österreichs Hochschulen unterstützt die ÖH, sich kritisch mit der Vergangenheit und ihren Kontinuitäten auseinanderzusetzen. Antifaschistische Bildungsarbeit bildet den Grundbaustein für ein aktives Aufstehen gegen Rechts
, betont Simon Neuhold aus dem ÖH-Vorsitzteam. Wer antifaschistische Arbeit leistet, ist vermehrt auch von staatlicher und polizeilicher Repression betroffen. Daher ist die ÖH eine Kooperation mit der Roten Hilfe eingegangen, um Studierende zu unterstützen, die von Repression betroffen sind. Gerade studentischer, antifaschistischer Aktivismus muss unterstützt werden und darf keiner Repression zum Opfer fallen!
, fordert Neuhold weiter.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die ÖH in den vergangenen 12 Monaten so konstruktive und konsequente Arbeit für die Studierenden gemacht hat wie lange nicht mehr. Zuversichtlich und kämpferisch startet das Vorsitzteam in das zweite Jahr ihrer Funktionsperiode.