Hard Facts:
- Abfahrt am 21.11. um 22:00 Uhr in Wien
- Rückkehr am 25.11. um 22:30 Uhr in Wien
- Verpflichtendes Online-Vorbereitungstreffen am 13.11. um 18:00 Uhr
Die Gedenkreise wird gemeinsam mit dem Verein GEDENKDIENST organisiert und in Monte Sole und Bologna stattfinden. Dort wird bei einer Gedenkstätte einem Massaker der Wehrmacht an Zivilist_innen gedacht. Darüber hinaus wird es Workshops zum Thema geben und mit verschiedenen Initiativen vor Ort gesprochen. Es wird dabei immer eine Übersetzung geben, diese wird aber meistens in Englisch und nicht immer auf Deutsch sein.
Weitere Infos
Gemeinsam mit dem Verein GEDENKDIENST organisiert die Bundes-ÖH eine vollfinanzierte Studienfahrt zum Monte Sole. Wir laden alle Interessierten herzlich zu dieser Studienfahrt nach Italien ein! Diese findet zwischen dem 21. Und 25. November 2024 statt. Die Reise bietet eine besondere Gelegenheit, die historische Bedeutung der Region Monte Sole und die italienische Erinnerungskultur vor Ort näher kennen zu lernen und zu reflektieren.
Vor genau 80 Jahren, im Herbst 1944, verübten deutsche Besatzungstruppen im Apennin nahe Bologna das schwerste Massaker gegen die Zivilbevölkerung in West- und Südeuropa, bei dem ca. 770 unschuldige Menschen ihr Leben verloren. Dieser Ort steht seither symbolisch für das Leid und die Zerstörung, die Italien im Zweiten Weltkrieg widerfuhren.
Ab 1943 wurde Italien von den Kriegsereignissen tief erschüttert. Nach dem Sturz des faschistischen Regimes und dem Waffenstillstand mit den Alliierten teilte sich das Land in einen von deutschen Truppen besetzten Nordteil, in dem die faschistische “Repubblica Sociale Italiana” unter deutscher Kontrolle herrschte, und einen bereits befreiten Süden. Die Spannungen entluden sich nicht nur im Befreiungskampf gegen die Besatzungsmacht, sondern auch in einem Bürgerkrieg zwischen Faschist:innen und Antifaschist:innen, der zusätzlich von sozialen Konflikten überlagert wurde. Der Widerstand gegen die Besatzung – die Resistenza – gewann schnell an Bedeutung und führte viele Italiener:innen in den Partisan:innenkrieg. Die Nationalsozialisten begingen unter dem Vorwand von Vergeltungsmaßnahmen an Partisan:innen Massaker an zahlreiche Zivilist:innen. Insgesamt verloren etwa 10.000 Zivilist:innen durch Massaker und Repressionen ihr Leben.
Diese Vergangenheit wirkt bis heute nach und ist ein wichtiger Bestandteil der italienischen Identität und Erinnerungskultur. Unsere Reise widmet sich nicht nur dem Studium dieser Ereignisse, sondern ist auch ein Zeichen des Gedenkens. Wir möchten an die Opfer erinnern und das Bewusstsein für die Folgen von Faschismus und Nationalsozialismus lebendig halten. Gleichzeitig wollen wir miteinander bis heute vorherrschende verklärende Narrative auch kritisch begegnen.
Während der Studienfahrt besuchen wir wichtige Gedenkstätten und historische Orte und vertiefen in Workshops die Geschehnisse und ihre Bedeutung für das heutige Italien. Das Programm wird gemeinsam mit der Scuola di Pace gestaltet und umfasst eine Einführung und Besuch des Parco Storico di Monte Sole Sole. Außerdem wird es die Möglichkeit zu einem Austausch mit Angehörigen der Opfervereinigung und einen Workshop zu Tätern des Massakers geben. Einen Tag werden wir außerdem in Bologna verbringen, wo wir das Jüdische Museum und historische Orte besichtigen, die an die Kriegszeit erinnern. Kritisch wollen wir uns dort auch mit der Geschichte des Antisemitismus in einem Gespräch mit Matthias Durchfeld – einem Mitarbeiter des historischen Instituts vor Ort – auseinandersetzen.
Beim Vorbereitungstreffen am 13.11.2024 wird der Historiker Carlo Gentile eine inhaltliche Einführung zum Thema geben.
Die Anmeldung ist geschlossen.