Studierende müssen durch flexible Studienmodelle und finanzielle Hilfen entlastet werden
Die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) fordert flexible Studienmodelle, um Studierenden mit unterschiedlichen Belastungen, wie Erwerbstätigkeit, Betreuungspflichten oder Behinderung, barrierefreien Zugang zum Studium zu ermöglichen. Zusätzlich braucht es finanzielle Entlastungen, wie die Anhebung der Studienbeihilfe und den vollständigen Erlass von Studiengebühren.
Eine erschreckende Mehrheit der Studierenden gibt in Befragungen wie dem Mental-Health-Barometer an, dass sie sich durch ihr Studium gestresst fühlen. Die Belastungsfaktoren sind Leistungsdruck und Prüfungsstress, ein hohes Arbeitspensum, sowie finanzielle und psychische Probleme. Besonders betroffen sind Studierende mit Mehrfachbelastungen, wie Betreuungspflichten oder Erwerbstätigkeit neben dem Studium. Sarah Rossmann aus dem ÖH-Vorsitzteam erklärt, wie Studierende auf unterschiedliche Art von Belastung betroffen sein können: „Ein_e Studierende_r mit Kind benötigt andere Unterstützungsmaßnahmen als eine Person, die ihr Studium aus finanziellen Gründen neben einer Erwerbstätigkeit bestreitet, oder eine Person, die aufgrund einer Behinderung oder chronischer Krankheit langsamer studiert.
“
Isolierte Maßnahmen wie das Teilzeitstudium können die diversen Bedürfnisse von Studierenden nicht genügend abbilden. Aus diesem Grund fordert die ÖH flexible Studienmodelle, um Studierenden mit verschiedenen Belastungsquellen einen barrierefreien Zugang zu Hochschulen zu gewährleisten. „Wir brauchen einen Ausbau des Lehrangebots zu Randzeiten und am Wochenende und mehr hybride Lehrformate. Außerdem fordern wir die Abschaffung von unnötigen Voraussetzungsketten, die den Lehrverlauf außerhalb des vorgeschlagenen Studienpfades erschweren und verzögern
“, erklärt Nina Mathies aus dem ÖH-Vorsitzteam.
Ursprung für besonders viele Belastungsfaktoren stellen laut der ÖH finanzielle Hürden dar. Eine Studienbefragung der ÖH in den Jahren 2021/22 ergab, dass fast zwei Drittel der Studierenden neben ihrer Studientätigkeit arbeiten müssen – mehr als die Hälfte davon 20 Stunden oder mehr. Die drohende Streichung von Beihilfen erhöht zudem den Leistungsdruck auf Studierende enorm. Simon Neuhold aus dem ÖH-Vorsitzteam betont die nötigen finanziellen Maßnahmen: „Wir fordern den vollständigen Erlass von allen Studiengebühren – auch an Fachhochschulen und für Drittstaatsangehörige. Zusätzlich braucht es eine unverzügliche Anhebung der Studienbeihilfe über die Armutsgefährdungsschwelle von Ꞓ 1572 pro Monat und eine Erhöhung der Zuverdienstgrenzen. Die Studienbeihilfe muss vor Armut schützen.
“